Meeting Report
Print
Meeting Report
Protokoll der Jahresversammlung der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft vom 8. und 9. März 2024 am Naturhistorischen Museum Neuchâtel
expand article infoMarc Neumann
‡ Naturmuseum Solothurn, Solothurn, Switzerland
Open Access

In diesem Jahr fand die Jahresversammlung der SEG auf Einladung des Naturhistorischen Museums Neuchâtel am 8. und 9. März in Neuchâtel statt. Der Themenschwerpunkt am Freitag galt Insektenschädlingen auf Nutzpflanzen und den Interaktionen zwischen phytochemischen Stoffen und Herbivoren. Mit zwei Hauptvorträgen von Betty Benrey und Ted Turlings von der Universität Neuchâtel gab es einen umfassenden Einstieg in das Thema. Zunächst behandelte Betty Benrey das Thema der Pflanzenzucht und deren Auswirkung auf die chemischen Abwehrstoffe der Pflanzen. Die Selektion des Menschen führte bei vielen Nutzpflanzen zu grösseren Organen (z. B. Früchte, Wurzeln, Blätter) und geringerer Samenverteilung, aber auch zu einem geringeren Gehalt an toxischen Substanzen. Dies könnte dazu geführt haben, dass die natürliche Abwehr gegenüber Herbivoren ebenfalls reduziert wurde. In zahlreichen Studien mit mesoamerikanischen Nutzpflanzen, die eine lange Kultivierungsgeschichte haben, konnte gezeigt werden, dass bestimmte Pflanzenteile von Kultur- und Wildpflanzen unterschiedlich von Herbivorie betroffen waren. Zum Beispiel waren die Blätter von wilden und gezüchteten Limabohnen für die Entwicklung von Raupen gleich gut geeignet, hingegen entwickelten sich samenfressende Käfer aufgrund reduzierter Inhaltsstoffe auf den Kulturpflanzen besser. Eine Möglichkeit, diese negativen Effekte in Nutzpflanzen abzumildern, ist ein Anbausystem mit Mischpflanzung. Im Experiment war die Arthropodendiversität in Mehrkulturen aus Bohnen, Mais und Kürbis (Milpa-System) höher im Vergleich zu Monokulturen. Dies erhöhte die Stabilität des Systems, da z. B. Parasitoide durch extraflorale Nektarien der Bohnen angelockt wurden und länger überlebten, wodurch die Parasitierungsrate bei Larven auf benachbarten Maispflanzen anstieg.

Im zweiten Hauptvortrag gab Ted Turlings einen Überblick zum Thema frass-induzierte pflanzliche Signalstoffe. Dabei spannte er den Bogen von den Anfängen der Forschung bis zu modernen Anwendungsmöglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung. Da die Frassaktivitäten eines Herbivoren die Pflanzen zur Produktion und Emittierung eines bestimmten Substanzgemischs anregt, lassen sich bereits verschiedene Schädlinge mit technischen Hilfsmitteln allein aufgrund dieser abgegebenen Stoffe identifizieren. Dies könnte in Zukunft für eine Echtzeitüberwachung von Feldern und einen gezielten Einsatz von biologischer Schädlingsbekämpfung (z. B. mit Nematoden) genutzt werden.

Folgende fünf Vorträge wurden am Freitag gehalten:

  • Consequences of plant domestication for resistance against insect herbivores – case studies with Mesoamerican crops.
  • Betty Benrey, Universität Neuchâtel
  • Herbivore-induced plant volatiles and their possible use in crop protection.
  • Ted Turlings, Universität Neuchâtel
  • Erstnachweis von invasiven Douglasiengallmücken der Gattung Contarinia (Diptera: Cecidomyiidae) in der Schweiz – eine neue Bedrohung für die Zukunftsbaumart Douglasie?
  • Simon Blaser, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf
  • Culture du colza et lutte contre ses insectes ravageurs: la durabilité est-elle possible?
  • Ivan Hiltpold, Agroscope, Nyon-Changins
  • Lutte biologique contre Drosophila suzukii: État des lieux sur les lâchers des parasitoïdes exotiques.
  • Dominique Mazzi, Agroscope, Cadenazzo

Am Samstag wurde das Thema der chemischen Stoffe bei Pflanzen-Herbivoren-Interaktionen fortgeführt. Sergio Rasmann von der Universität Neuchâtel behandelte in seinem Hauptvortrag den Aspekt der möglichen Ko-Evolution von Herbivoren und Pflanzen, mit einem Schwerpunkt auf Käfer. Die hohe Diversität bei den Coleopteren könnte zum Teil eine Folge der Anpassung an die chemische Abwehr ihrer Nahrungspflanzen sein. Eine Hypothese dabei ist, dass die Pflanzenabwehr in Regionen mit höherer Pflanzen-Herbivoren-Interaktion stärker ausgeprägt sein sollte. Verschiedene Studien stützen diese Annahme: Die Arten der Gattung Asclepias (Seidenpflanzen) weisen weniger chemische Stoffe auf, je weiter entfernt vom Äquator sie vorkommen. Dies korreliert mit der allgemeinen Diversität von Pflanzen und Herbivoren. Analog zeigte sich, dass in der Schweiz die chemische Abwehr von Pflanzen mit zunehmender Höhenlage abnimmt, parallel zur Häufigkeit von Interaktionen zwischen Pflanzen und Herbivoren. Im Test waren Alpenpflanzen daher auch weniger resistent gegen einen Nahrungsgeneralisten (Afrikanischer Baumwollwurm, Spodoptera littoralis) als vergleichbare Arten aus dem Tiefland.

Am Nachmittag folgte eine Reihe von weiteren interessanten Vorträgen aus den verschiedensten Themengebieten.

Folgende sieben Vorträge wurden am Samstag gehalten:

  • Chemically-mediated plant-insect interactions across space and time.
  • Sergio Rasmann, Universität Neuchâtel
  • Die Blattflohfauna der Schweiz (Hemiptera, Psylloidea).
  • Daniel Burckhardt, Naturhistorisches Museum Basel
  • Résultats préliminaires de l’inventaire national des collemboles et acariens.
  • Sylvain Lanz & Loïc Bulliard, horizon a
  • Reference genomes and entomology – insights from Lepidoptera.
  • Kay Lucek, Universität Neuchâtel
  • Situation du moustique tigre (Aedes albopictus) en Suisse romande.
  • Daniel Cherix, Universität Lausanne
  • Le frelon asiatique est arrivé ! Qui est-il et que peut-on faire?
  • Carine Vogel, https://www.frelonasiatique.ch
  • What drives host-switches and diversification in cuckoo-bees: chemical ecology, ecological niche, or phenology?
  • Christophe Praz, Universität Neuchâtel / info fauna

Christophe Praz, Jessica Litman und dem Team des Naturhistorischen Museums Neuchâtel sei für die hervorragende Organisation und Verpflegung während der Jahresversammlung herzlich gedankt.

Generalversammlung

Begrüssung

Die Präsidentin Dominique Mazzi eröffnet die Generalversammlung um 9:35 Uhr und begrüsst die anwesenden 24 Mitglieder und einen Gast (total 25 Personen).

Protokoll der Generalversammlungen 2023 in Zürich und via Videokonferenz

Das Protokoll wird kommentarlos und unverändert genehmigt.

Bericht der Präsidentin, Dominique Mazzi

Administratives

Die SEG wurde im administrativen Bereich auch 2023 wieder von info fauna unterstützt. Die SEG ist Mitglied der Plattform Biologie der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) in Bern und wurde dort von der Leiterin der Plattform, Claudia Rutte, betreut.

Finanzielle Unterstützung

Die von der Präsidentin der SEG eingereichten Gesuche wurden von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) in Bern und der Biedermann-Mantel-Stiftung in Zürich mit 9‘200 CHF bzw. 6‘000 CHF unterstützt. Wir sind diesen beiden Geldgebern für ihre wichtigen Beiträge sehr dankbar.

Jahresversammlung, Generalversammlung und Vorstandssitzungen

Die Jahrestagung der SEG (entomo.ch) fand am 3. und 4. März 2023 an der ETH Zürich statt. Die gut besuchte Veranstaltung bot den Teilnehmenden einen Einblick in verschiedene Aspekte der entomologischen Forschung in der Schweiz und Raum für den persönlichen Austausch. Insgesamt wurden 15 wissenschaftliche Vorträge gehalten.

Die Themenschwerpunkte lagen bei der Erforschung der Biodiversität der Schweizer Insektenfauna und beim Einsatz von Parasitoiden in der angewandten Schädlingsbekämpfung. Das vollständige Programm der entomo.ch 2023 ist unter diesem Link verfügbar: https://entomo.ch/de/news/uuid/i/5986701a-bdfa-5e9c-b3c5-c16810b9b647-entomo.ch_2023 Die Generalversammlung fand am 4. März 2023 an der ETH Zürich statt. Es fanden zwei Vorstandssitzungen statt: Freitag, 3. März an der ETH Zürich und Mittwoch, 1. November 2023 am Naturhistorischen Museum in Bern.

Website

Die SEG-Webseite auf dem Portal Naturwissenschaften Schweiz der SCNAT (https://entomo.ch/) dient als erste Anlaufstelle für alle möglichen Fragen zu Insekten. Als Kontaktperson auf der Webseite erhielt die Präsidentin der SEG im Jahr 2023 zahlreiche Anfragen zu verschiedenen Themen von der Öffentlichkeit und den Medien. Alle Anfragen wurden beantwortet oder zur Beantwortung an anderen Organisationen oder Expertengruppen weitergeleitet.

Forschungsunterstützende Informations- und Koordinationsaufgaben

In Partnerschaft mit dem DigiCenter der ETH-Bibliothek arbeitet die SEG seit einigen Jahren an verschiedenen Digitalisierungsprojekten. Sobald ein Projekt zu Ende geführt wird, sind alle Bände der vollständig digitalisierten Zeitschrift im pdf-Format online öffentlich zugänglich: https://www.e-periodica.ch/

Neulich wurden drei weitere Zeitschriftenreihen aufgeschaltet, alle aus dem Raum Basel: «Mitteilungen der Entomologischen Gesellschaft Basel» (1951–2007), «Mitteilungen des Entomologen-Vereins Basel und Umgebung» (1917–1922) und «Vereins-Nachrichten / Entomologen-Verein Basel und Umgebung» (1944–1950).

Eine Unterseite der SEG-Webpage liefert eine Übersicht aller Digitalisierungsprojekte mit Links zu den Seiten auf e-periodica: https://entomo.ch/de/publications/digitalisierungsprojekte Ausserdem wurde im Jahr 2023 wieder der prestigeträchtige Prix Moulines der SEG für eine herausragende entomologische Publikation verliehen. Der Prix Moulines ging an Christian Roesti für sein Buch «Die Steinfliegen der Schweiz» (2021, Haupt Verlag, Bern). Es handelt sich um ein Nachschlagewerk und Bestimmungsbuch, das alle Steinfliegenarten der Schweiz aufführt. Das mit zahlreichen wissenschaftlichen Zeichnungen und Farbfotos illustrierte Buch beinhaltet auch Verbreitungskarten und Sonogramme. Es bietet einen neu erarbeiteten Bestimmungsschlüssel und beschreibt umfassend die Morphologie, die Biologie und den Lebensraum der Arten. Diese Auszeichnung krönt die hervorragende Leistung des Autors und fördert die Verbreitung des Werks. Mehr Informationen unter: https://entomo.ch/de/uuid/i/eacf1031-2e15-5510-a0ad-a3bf066526a9-Prix_Moulines_geht_an_Christian_Roesti.

Insekt des Jahres

Wie jedes Jahr wurde in Zusammenarbeit mit den Schwestergesellschaften in Deutschland und Österreich das «Insekt des Jahres» gekürt. Ziel dieser Initiative ist es, ökologisch wichtige aber oft unterschätzte Insekten der Bevölkerung näher zu bringen. Das Insekt des Jahres 2024 ist der Stierkäfer, Typhaeus typhoeus, ein Vertreter der Familie der Mistkäfer und Botschafter einer Gruppe von «Nutztieren», die dafür sorgen, dass der Dung von Säugetieren zersetzt wird und die darin enthaltenen Nährstoffe wieder für die Pflanzen verfügbar sind. Wie üblich wurde ein Flyer dazu verfasst, der via SEG bezogen werden kann. Mehr Informationen unter: https://entomo.ch/de/portrait/insect_of_the_year/insect_of_the_year_2024.

Im Namen des Vorstandes und der SEG-Mitgliedschaft bedanke ich mich nochmals besonders herzlich bei allen genannten Institutionen, Gremien und Personen für ihre wertvolle Unterstützung und ihren Einsatz.

Bericht des Redaktors der Fauna Helvetica, Daniel Burckhardt

Im Berichtsjahr wurden die Bände 33 und 34 publiziert. Band 33 von H. Luka, L. Pfiffner, A. Luka-Stan und P. Nagel ist den Staphylinidae (ohne Pselaphinae und Scydmaeninae) gewidmet mit Angaben zur Ökologie und Verbreitung. Es ist dies der erste Band von Fauna Helvetica, der ausschliesslich digital publiziert wurde. Band 34 von H. Blöchlinger behandelt die Bombyliidae. Der reich bebilderte Band liegt in gedruckter Form vor und beinhaltet Bestimmungsschlüssel und Artporträts.

Die überarbeitete Version der Checkliste der Dipteren der Schweiz (Merz et al. 1998), die als zweiter Band der FH-Reihe nur in digitaler Form erscheinen wird, befindet sich derzeit in der Layout-Phase. Das Manuskript von T. Hertach über die Singzikaden ist jetzt weit fortgeschritten und weitere Arbeiten sind in Vorbereitung.

Für die gute Zusammenarbeit möchte ich meinem Redaktionskollegen Dr. Yves Gonseth und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von info fauna ganz herzlich danken.

Bericht der Chefredaktorin von Alpine Entomology, Jessica Litman

The seventh issue of Alpine Entomology was sent out to members in February 2024. This issue included twenty-two articles representing a total of 284 pages: 16 research articles, four short communications and one in memoriam, as well as the yearly report of the SES. Five new articles were added to the topical collection “Trends in arthropods of alpine aquatic ecosystems” and one new article to the topical collection “Impacts of alien insects in the Alpine ecosystem”. This issue saw several changes to the editorial board of Alpine Entomology. Jessica Litman (Muséum d’histoire naturelle de Neuchâtel) replaced Thibault Lachat as editor-in-chief; other members of the board now include Yves Basset (Smithsonian Tropical Research Institute), Hannes Baur (Naturhistorisches Museum Bern), Seraina Klopfstein (Naturhistorisches Museum Basel), Dominique Mazzi (Agroscope Cadenazzo), Lyubomir Penev (Pensoft) and Inon Scharf (Tel Aviv University).

Alpine Entomology has been indexed by Scopus since 2020. In June 2023, Alpine Entomology received its first impact factor in Clarivate’s Journal Citation Reports, demonstrating its increasing visibility and importance in the field. Many thanks are due to subject editors, reviewers and to Pensoft, for ensuring the timely publication of submitted articles (average time from submission to publication in 2023 = 2.7 months). Ideas for new topical collections are welcome. In the future, Alpine Entomology will continue to strive to attract a steady flow of high-quality articles concerning alpine and montane entomology from regions around the world.

Bericht des Quästors, Yohan Collaud

Aus der Jahresrechnung 2023 von Herrn Collaud ist folgende Tabelle entnommen:

Positionen / Objets Ausgaben / Dépenses Einnahmen / Revenus
Publikationskosten / Charges de publications:
Publikation AE - Druck / Impression 7‘881.48
Pensoft: Website, Open access 14‘814.75
Publikation «Fauna Helvetica» 23‘510.85
Honorare Hauptreferenten / Honoraires des conférenciers principaux 725.00
ETH-Digitalisierungsprojekte / Projets de digitalisation ETH 1‘207.51
Verwaltung / Administration 12‘141.37
Beitrag sc|nat / Cotisation sc|nat 1‘463.00
Arbeitsgruppenförderung / Groupes soutien de travail 1‘689.75
Ausserordentliche Kosten / Charges extraordinaires 678.00
Mitgliederbeiträge / Cotisations 14‘457.00
Verkäufe «Fauna Helvetica» / Ventes «Fauna Helvetica» 7‘328.60
Beiträge / Subventions:
sc|nat 6‘914.75
Biedermann-Mantel-Stiftung 6‘000.00
Spenden und sonstige Einnahmen / Dons et autres produits 30.00
Zinsen / Intérêts:
SEG-Konten / Comptes SEG 150.80
Wechselkursdifferenz / Différence de change 10.48
«Fauna Helvetica»-Konto / Compte «Fauna Helvetica» 73.68
Auflösung von Rücklagen / Dissolution de réserve («Fauna Helvetica») 22‘265.00
Total / Totaux 64‘195.87 57‘146.15
Jahresverlust / Perte annuelle 2023 -7‘049.72
57‘146.15 57‘146.15

Die Erfolgsrechnung für das Jahr 2023 schloss mit einem Verlust von 7‘049.72 CHF und einem Vermögen von 100‘403.20 CHF.

Daniel Burckhardt und Yves-Gonseth merken an, dass die Beträge für Ausgaben bei Fauna Helvetica schwer zu budgetieren sind, da die Veröffentlichungen von neuen Bänden unregelmässig erfolgen. Ausserdem gab es im Jahr 2023 zum ersten Mal einen rein digitalen Band, bei dem natürlich Druck- und Versandkosten entfallen.

Bericht der Rechnungsrevisoren, Andreas Sanchez und Yannick Chittaro

Sehr geehrte Damen und Herren

Als Kontrollstelle der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft und der Entomo Helvetica haben wir die Jahresrechnung 2023 geprüft. Dabei stellten wir fest, dass:

  • die Eröffnungsbilanz, der Jahresabschluss und die Betriebsrechnung der Rechnungserlegung entsprechen
  • die Belege konform und genau sind und den gewöhnlichen Aktivitäten der SEG entsprechen
  • das Vermögen der Gesellschaft dem Aktivkonto der Bilanz (Liquidität + Transitorische) entspricht.

Für ihren Teil gewährleistet die Kassiererin, dass die Buchführung, im Rahmen ihrer Befugnisse, korrekt und nach den Prinzipien der Formel des Obligationencodes (CO 959 t 662a/2) durchgeführt wurde.

Deshalb beantragen wir der Mitgliederversammlung, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen und der Quästorin Entlastung zu erteilen.

Den Quästoren wird von den anwesenden Mitgliedern einstimmig Decharge erteilt.

Finanzielles und Mitgliederbeiträge

Finanzielle Situation der SEG

Die Präsidentin erläutert den Anwesenden die derzeitige finanzielle Situation der SEG. Aktuell wird ein jährlicher Verlust von 6‘000 bis 7‘000 CHF verzeichnet. Dies liegt zum Grossteil an gestiegenen Kosten bei unserer Zeitschrift «Alpine Entomology» (Druck, Versand). Der Vorstand hat daher beschlossen, eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge vorzuschlagen: Mitglieder in Ausbildung zahlen weiterhin 30 CHF, Mitglieder, die auf ein gedrucktes Exemplar von «Alpine Entomology» verzichten, zahlen weiterhin 60 CHF und Mitglieder, die ein gedrucktes Heft erhalten wollen, zahlen nun 90 CHF. Es folgt eine allgemeine Diskussion zum Thema Finanzielles bei «Alpine Entomology». Hannes Baur, der einer der Mitinitianten bei der Umstellung auf unsere neue Zeitschrift war, erläutert: In der Anfangsphase von «Alpine Entomology» hat man bewusst niedrige Publikationskosten angesetzt, um die Zeitschrift attraktiver und bekannter zu machen. Die Publikationskosten könnten nun angehoben und flexibler gestaltet werden (Waiver-System). Christophe Praz merkt an, dass z. B. Publizierende mit einer Schweizer Institution im Rücken (Universität, Museum etc.) mehr bezahlen könnten, da die Kosten von den Institutionen übernommen werden.

Ein weiterer Einwand ist, dass gemäss Statuten alle Mitglieder der SEG ein Anrecht auf ein gedrucktes Exemplar unserer Zeitschrift haben, weshalb eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge in Zusammenhang mit dem Erhalt der Zeitschrift ohne eine Statutenänderung nicht möglich wäre.

Die Präsidentin schlägt zum Schluss der Diskussion folgendes vor:

  1. Das Preissystem der Publikationskosten von «Alpine Entomology» soll angepasst werden.
  2. Alle Mitglieder der SEG sollen befragt werden, ob sie in Zukunft weiterhin ein gedrucktes Exemplar von «Alpine Entomology» erhalten möchten, oder freiwillig darauf verzichten. Dies soll die Druck- und Versandkosten senken.
  3. Die Mitgliederbeiträge sollen nicht geändert werden.

Die Vorschläge werden einstimmig angenommen.

Mitgliederbeiträge 2024

Die Beiträge bleiben erneut gleich (siehe oben): Mitglieder in der Schweiz zahlen 60 CHF, Studierende oder sich anderweitig in Ausbildung befindende Mitglieder zahlen nur die Hälfte des ordentlichen Beitrags (30 CHF). Mitgliedern im Ausland, die die gedruckte Version von «Alpine Entomology» wünschen, werden zusätzlich 15 CHF Versandkosten verrechnet.

Personelles

Änderungen im Vorstand

  • Unsere Medienverantwortliche Claudia Buser hat ihr Amt aus beruflichen Gründen niedergelegt. Oliver Martin und Dominique Mazzi werden das Amt ad interim weiterführen, bis eine Nachfolge gefunden wurde.
  • Vivien Cosandey übernimmt die Vertretung der assoziierten Lokalgesellschaft aus Genf von Jean Wüest. Der Wechsel wird einstimmig bestätigt.

Ehrenmitglieder

Jean Wüest wird vom Vorstand als Ehrenmitglied vorgeschlagen. Herr Wüest war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Muséum d’Histoire Naturelle de Genève tätig, wo er das Elektronenmikroskop betreute. Gleichzeitig war er auch Lehrbeauftragter für Entomologie an der Universität Genf. Von 1978 bis 2024 war Herr Wüest Vorstandsmitglied der SEG als Vertreter der Société Entomologique de Genève. Von 1999 bis 2002 war er zudem Präsident und von 2002 bis 2005 Vizepräsident der SEG. Die Ernennung wird einstimmig angenommen.

Todesfälle

Unserem verstorbenen Mitglied Heidi Günthart-Butz (Expertin für Zikaden, Ehrenmitglied der SEG; 1919–2023) wird mit einer Schweigeminute gedacht.

Jahresversammlung 2025

Die nächste Jahresversammlung, die entomo.ch 2025, soll am 1. oder 2. Märzwochenende stattfinden. Ein definitiver Austragungsort steht noch nicht fest.

Ende der Generalversammlung um 11:03 Uhr.

Zuchwil im November 2024, der Sekretär Marc Neumann.

login to comment